Mittwoch, 31. Oktober 2012

Über das Lesen:

Bücher können so vieles sein, Lehrer, Freunde, Flucht aus der unerträglichen Banalität des Alltags. Oder eine Art neue Brille die einen in ebenjener Banalität plötzlich ganz unerwartet viele Farben entdecken läßt.Manche Bücher können einen dazu bringen,das eigene Umfeld mit freundlicheren Augen zu betrachten und in den ganzen schrägen Vögeln da draußen das Liebenswerte zu sehen.
In meinem Beruf liebe ich am meisten die Momente wenn ich durch Gänsehaut am ganzen Körper merke, daß ich einem Kunden gerade das für ihn absolut perfekte Buch empfohlen habe.
Einmal, auf der Heimfahrt im Auto, stand hinter mir an der Ampel ein Auto mit einem lesenden Mädchen auf dem Beifahrersitz, die durch nichts, aber auch gar nichts- weder die auf es einredende Mutter noch die auf dem Rücksitz offensichtlich lautstark zappelnde Horde- von der Lektüre abzubringen war. Umgeben von einer Blase aus Stille war sie in eine andere Welt abgetaucht. Ich erkannte den Einband des Buches und wußte, daß sie es auf meine Empfehlung hin zum Geburtstag bekommen hatte. Das hat mich sehr glücklich gemacht.
Bis bald,
Ihre R.

2 Kommentare:

  1. Hallo R., das kann ich nachempfinden in doppelter Hinsicht: ich war auch ein solches Kind.Jetzt arbeite ich in einer kleiner Stadtbücherei im Sauerland und weiß auch irgendwie genau, wenn ich einem Kunden das richtige Bcuh empfohlen habe.
    Wir kennen uns übrigens mittelbar, weil wir beide Christine Vogeley mögen

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  2. Liebe anonyme Bibliothekarin(ich gehe jetzt einfach mal davon aus dass Sie weiblich sind); danke für den schönen Kommentar und herzliche kollegiale Grüße.

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