Freitag, 11. September 2015

Sie sehnen sich nach einem geheimnisvollen Fremden...

lesen Sie
 


Es ist Sommer und der Rhein glitzert besonders silbern und verführerisch. Sabrina und ihre beste Freundin Amelie können stundenlang am Fluss sitzen, voller Fernweh und Hunger auf das, was Amelie »das Leben« nennt. Aber während Amelie vom Abhauen und der großen Freiheit träumt, scheint Sabrinas Zukunft festgelegt zu sein - soll sie doch den Weinberg ihrer Mutter übernehmen. Alles in Sabrina wehrt sich gegen dieses vorbestimmte Leben ... Und dann lernen die beiden Mädchen einen Jungen kennen, der so ganz anders ist als alle Landratten und Winzersöhne. Von dem 19-jährigen Kilian, der mit seinem Schiff einsam am geheimnisvollen »toten Fluss« ankert, geht eine verstörende Anziehungskraft aus. Amelie verfällt ihm sofort - und will über Nacht mit ihm abhauen. Am nächsten Morgen findet man ihre Leiche. Und Kilians Schiff ist verschwunden... Nur Sabrina weiß, dass Kilian Amelies Mörder sein könnte.

Ein intensiver Psychothriller mit dunklem, verführerischem Sog: psychologisch glaubwürdig, atmosphärisch dicht, unwiderstehlich erzählt.


Hilft gegen fast alle Arten von Missstimmung




Andrew Blake, erfolgreicher Geschäftsmann aus London, hat den Tod seiner geliebten Frau Diane nicht überwunden. Er braucht dringend eine Veränderung. Und so lässt er sein altes Leben hinter sich und nimmt in einem Herrenhaus in Frankreich inkognito eine Stelle als Butler an. Dort arbeiten mit ihm: die feldwebelhafte Köchin Odile, der exzentrische Gärtner Phillipe und das junge Hausmädchen Manon. Bald schon bringt Andrew die entfremdeten Bewohner des Hauses durch seine weise, humorvolle Art einander näher.Und auch für ihn selbst gibt es einige Überraschungen.

Dies ist eins der seltenen, wunderbaren Bücher, die nachhaltiges, pures Wohlgefühl hinterlassen. Damit gehört es in jede literarische Hausapotheke und eignet sich perfekt zum Verschenken an  Menschen, denen man etwas Gutes tun möchte. Gleichzeitig ist es stellenweise unglaublich witzig.

Lesen und genießen Sie!
Herzlich, Ihre R.





Donnerstag, 30. Oktober 2014

Ihnen wird alles zu viel?

Lesen Sie
 

"wer Meer hat braucht weniger" von Marc Bielefeld

Den Autor zog es schon immer an die See, wo er schwimmt, surft, taucht und segelt. Mit Mitte vierzig schließlich reduziert er seinen Besitz auf dem Festland auf ein Minimum und führt sein Leben als freier Autor fortan auf schwankendem Grund. Mit dem Segelboot erkundet er die Küsten Deutschlands, Dänemarks und Schwedens, navigiert aber auch durch die schwierigen Seegebiete vor Irland und Schottland. Überall begegnet er Menschen, die die Leidenschaft für Wind und Meer teilen. Was er von ihnen und in der Abgeschiedenheit auf dem Wasser lernt, zieht sich als roter Faden durch sein Buch. Es beschreibt so manche praktische Schwierigkeit, vor allem jedoch die befreiende Wirkung eines einfachen und entschleunigten Lebens.
Ein Buch für Segler, Meeresfreunde und all jene, die sich von neuen Kursen inspirieren lassen.


Perfekte Lektüre, wenn man wenig Zeit hat und total gestresst ist. Einfach ein paar Seiten zwischendurch lesen... die klare schöne Sprache und die Reduzierung auf das Wesentliche entspannen total. Urlaub für die Seele! Und ein schöner Entwurf für ein ganz anderes Leben.

Entspannte Lektüre wünscht Ihnen herzlich

Ihre R.

Sie fühlen sich fremd zwischen den Menschen, wären am liebsten einfach "normal"?

Dann lesen Sie
 

"Schweigt still die Nacht" von Brenna Yovanoff

Alle sieben Jahre wird in der Stadt Gentry ein Säugling gegen eine Kreatur aus der Unterwelt ausgetauscht. Eine Kreatur wie Mackie, die zwischen beiden Welten lebt und nirgendwo wirklich glücklich werden kann. Als die kleine Schwester seiner Mitschülerin Tate das gleiche Schicksal ereilt, versucht Mackie das Kind zu retten und stellt sich dem Kampf mit den dunklen Mächten ...

Dieses Buch hat mich zutiefst gefesselt und berührt. Es geht um die großen Fragen: Wo gehören wir hin? Was macht uns zum Menschen: unsere Geburt oder die Entscheidungen die wir treffen? Wer wollen wir sein?
Voll ungeheurer Spannung entfaltet sich diese düstere, betörende Geschichte und erzählt vom Anderssein, von Mut und Freundschaft und letztlich von der großen Kraft der Liebe.





Sie haben eine Schwäche für Ihren Nachbarn?

Lesen Sie

"Julie weiß, wo die Liebe wohnt" von Gilles Legardinier


Julie Tournelle hat schon viele verrückte Dinge in ihrem Leben getan. Doch als sie sich in das Namensschild ihres neuen Nachbarn verliebt, wirft sie endgültig jede Vernunft über Bord. Tagelang bezieht sie Posten hinter dem Türspion, um einen Blick auf den Unbekannten zu erhaschen. Dumm nur, dass er gerade dann auftaucht, als ihre Hand in seinem Briefkasten festklemmt. Doch Ricardo befreit sie nicht nur aus der misslichen Lage, sondern lädt sie sogar zum gemeinsamen Joggen ein. Julie weiß, sie sollte zugeben, dass sie nur in Notfällen läuft - wenn es brennt, oder ein kleiner böser Köter sie verfolgt - stattdessen......lesen Sie selbst!

Eine witzige Geschichte mit viel französischem Flair und liebenswerten Charakteren. Auch hier geht es wieder darum, Altes hinter sich zu lassen, Neues zu wagen und dem Leben, von dem man träumt, ein Stück näher zu kommen.

Viel Spaß beim Lesen (und viel Glück mit dem Nachbarn) wünscht Ihnen

Ihre R.



Freitag, 11. April 2014

Ihr Kind hat Angst im Dunkeln?

Lesen Sie gemeinsam "W-w-wer hat schon Angst im Dunkeln?" von M.Christina Butler und Jane Chapman



Huhuuu!, heult der Wind durch die Bäume, und das Laternenlicht flackert unheimlich in der Dunkelheit. Filippo Frosch und seinen Freunden schlottern die Knie, denn dort drüben am Teich lauert ein fürchterliches Monster - oder doch nicht?


Wer ganz genau hinschaut und den Dingen auf den Grund geht, wird feststellen, dass die Dunkelheit einem vielleicht nur einen Streich gespielt hat und in Wirklichkeit alles ganz harmlos ist. Das merken die liebenswerten Freunde am Ende dieser schön illustrierten Geschichte. Der Leser kann es in den Bildern schon vorher erkennen und über die Angst der Tiere schmunzeln. Das perfekte Bilderbuch zum Thema!


Und wenn die Angst im Dunkeln überwunden ist machen Sie gemeinsam an einem sternklaren Sommerabend eine Nachtwanderung, sehen den Mond über den Feldern und lassen sich von Glühwürmchen verzaubern. Vielleicht hören Sie ja sogar Filippo Frosch glücklich am Teich quaken. Nehmen Sie eine Laterne oder Taschenlampe mit, dann können Sie die unheimlichen Schattengestalten nachspielen!

Viel Spaß dabei wünscht Ihnen herzlich 

Ihre R. (die selbst oft Angst im Dunkeln hatte aber dennoch die Nacht liebt)


Freitag, 4. April 2014

Sie haben eine Schwäche für gefährliche Jungs...

...dann lesen Sie
"Magier und Dämonen - Die Beschwörung" von Sarah Rees Brennan



Zeit ihres Lebens sind die Brüder Nick und Alan auf der Flucht vor dem Zirkel des Obsidian, einer geheimen Gruppe von gefährlichen Magiern. Als Alan von einem Dämon tödlich gezeichnet wird, setzt Nick alles daran, seinen Bruder zu retten. 

Oh, ich lieeeebe dieses Buch! Und auch die Fortsetzungen. Tolle Sprache, umwerfende Charaktere..(Übrigens arbeitet Alan, wenn er nicht gerade böse Magier tötet, als Buchhändler...) Statt viel dazu zu sagen, hier eine Leseprobe: 
 

Das Rohr unter der Spüle war schon wieder un-
dicht. Das wäre an sich nicht so schlimm gewesen, aber
Nick bewahrte sein Lieblingsschwert unter der Spüle
auf.
Er fischte es aus dem Schrank, wischte den Stahl ab
und überprüfte gedankenverloren mit dem Daumen
die Schärfe der Schneide, während sich das Wasser über
den Küchenboden ergoss. Erst nachdem er das Schwert
beiseite gelegt hatte, merkte er, dass die Knie seiner Jeans
schon ganz durchgeweicht waren.
Alan brachte Nick den Werkzeugkasten.
»Hast du Lust, mir zu helfen?«, fragte Nick ohne viel
Hoffnung.
»Nein, ich muss mich um das Essen kümmern«, sagte
Alan. »Du bist hier für die Schwerstarbeit zuständig. Ich
dagegen bin der sensible, intellektuelle Typ.«
Nick zog die Augenbrauen hoch. »Dann geh in die Kü-
che und back mir einen Kuchen, Frau.«
Vorsichtig schaute er wieder in den Schrank. Die
Rohre gaben ein unheimliches, gurgelndes Geräusch von
sich und das Innere des Schranks hatte sich in eine win-
zige Wasserfalllandschaft verwandelt.
»Ich wäre übrigens auch gern der sensible und intellek-
tuelle Typ«, sagte er nach einer Weile, »jedenfalls lieber,
als unter unserer Spüle zu ersaufen.«
»Entweder du bewahrst uns vor einem nassen Tod
oder du kannst dir dein Essen selbst kochen. Es liegt bei
dir.«
Das war ein Argument. Nick konnte zwar kochen,
aber Alan hatte es mittlerweile zu einer wahren Meister-
schaft im Zubereiten von Mahlzeiten gebracht. Er zau-
berte aus allem eine Leckerei – und auch jetzt sprachen
das Zischen der Zutaten in der Pfanne und das köstliche
Aroma von gebratenem Gemüse für ihn.
Nick ließ seine Augen aufblitzen, was stets Wirkung
zeigte, außer bei seinem Bruder. Dann nahm er das Mes-
ser aus der Scheide an seinem Handgelenk, legte es be-
hutsam neben das Schwert, rollte die Ärmel hoch und
machte sich an die Arbeit.
Abgesehen von den Wasserrohren unter der Spüle war
das Haus völlig in Ordnung. Es war klein und hatte die
Farbe eines Kartons, der im Regen gestanden hatte. Es
sah genauso aus wie jedes andere Haus in der langen, mili-
tärisch exakten Reihe von Gebäuden in dieser Wohnsied-
lung. Aber die Häuser standen in einem ziemlich weiten
Abstand voneinander entfernt. Und so beklagte sich nie-
mand über die merkwürdigen Geräusche in der Nacht.
Das war schon den einen oder anderen Wasserrohrbruch
wert.
Im Großen und Ganzen gefiel es Nick in Exeter. In der
Hauptstraße stand eine Skulptur, die ihn an ein Messer
erinnerte, und von diesem Punkt aus orientierte er sich,
von hier aus hatte er angefangen, die Straßen und Gas-
sen der Stadt zu erforschen. Nur selten blieben sie lange
genug an einem Ort, um mit ihrer Umgebung vertraut
zu werden, aber sie waren jetzt schon seit zwei Monaten
hier, ohne irgendein Zeichen von Gefahr. Alan und er
hatten Jobs, er war gerade dabei, sich in der Schule ein-
zugewöhnen, und Alan hatte sich sogar die Zeit genom-
men, sich in ein Mädchen zu verlieben.
Alan würde es bedauern, wenn sie weiterziehen muss-
ten.
Das Rohr stieß ein langes, metallisches Stöhnen aus,
wie ein uralter Roboter, der langsam in Stücke zerfällt.
Nick knirschte mit den Zähnen und drehte die Rohr-
zange mit ganzer Kraft. Die Wasserleitungen waren zu alt
und konnten nicht mehr richtig repariert werden; alles,
was er tun konnte, war, sie irgendwie zusammenzuhalten,
bis das Problem auf den nächsten Mieter überging.
»Irgendwann ziehen wir nach St. Leonard’s und lassen
all das hinter uns.«
»Ja, sicher«, sagte Alan leichthin. Das Chili köchelte auf
dem Herd und er lehnte sich an die Spüle. Er hatte die
Arme vor der Brust verschränkt und schaute Nick bei der
Arbeit zu. »Wenn ich mal im Lotto gewinne oder wenn
du deinen Körper an reiche alte Damen verkaufst.«
»Ich könnte gleich jetzt damit anfangen, meinen Kör-
per an reiche alte Damen zu verkaufen«, sagte Nick. »Muss
ich dann nicht mehr zur Schule gehen?«
»Doch.« Alan warf ihm von der Seite her einen Blick
zu und lächelte so warm wie ein geflüstertes Geheimnis.
»Eines Tages wirst du froh sein, wenn du einen Schul-
abschluss hast. Aristoteles sagte, dass das Lernen bitter ist,
seine Früchte aber süß.«
Nick verdrehte die Augen. »Aristoteles kann mich
mal.«
Über ihren Köpfen knarrten die Dielen im Oberge-
schoss. Es war ein plötzliches, knallendes Geräusch, wie zer-
brechende Bogen.





Samstag, 22. März 2014

Bei Kommunikationsschwierigkeiten mit männlichen Familienmitgliedern...

...lesen Sie
"Sag bloss Mama nichts davon" von Charles Carillo



An einem einzigen Freitagnachmittag schlägt das Schicksal zweifach zu: Samuel Sullivan verliert seinen Job, und sein Sohn Jake fliegt von der Schule. Doch das sind eigentlich Peanuts, verglichen mit der wahren Herausforderung Vater und Sohn müssen miteinander reden. Und das fällt Männern, insbesondere Vätern und Söhnen, bekanntlich nicht leicht. Deshalb treffen sie eine Abmachung: Sie wollen sich ein Wochenende lang schonungslos die Wahrheit sagen.

Drei Generationen Männer treffen in diesem Roman letztendlich aufeinander. Das sorgt für jede Menge Zündstoff, ist sehr erhellend und streckenweise irrsinnig komisch. Aber nicht nur, denn es kommt so einiges ans Tageslicht, worüber nie gesprochen wurde. Dies ist eins der Bücher die unbedingt in die literarische Hausapotheke gehören. Denn welche Familie ist schon perfekt? Nach der Lektüre werden Sie sich gut fühlen, versprochen!
Viel Spaß beim Lesen wünscht Ihnen herzlich
Ihre R. 


Ihr Mann hat Sie betrogen / Sie reden nicht mehr mit Ihrer Schwester..

.. dann lesen Sie

"Sag beim Abschied leise Blödmann" von Ulrike Herwig.



Charlotte wirft ihren Mann raus, weil der sie zum x-ten Mal betrogen hat. Beim Leerräumen des gemeinsamen Hauses stolpert sie über ein altes Handy. Und über eine uralte Mailboxnachricht von Doro. Das verrückte Huhn ist schon seit Jahren untergetaucht, doch plötzlich hat Charlotte Sehnsucht nach ihrer unsteten Schwester mit der sie seit Jahren kein Wort gesprochen hat. Charlotte macht sich auf die Suche. Ihre heißeste Spur: Doros ehemalige Liebhaber. Und jeder Mann bringt sie ihrer Schwester näher und einem bunten Leben, das sie sich an der Seite ihres Exmanns nie hat träumen lassen.

Lachen wirkt immer therapeutisch und in diesem Buch gibt es jede Menge herrlich schräge Charaktere und großartige Situationskomik. Charlottes Reise in ein neues Leben ist anrührend, witzig und motiviert dazu, auch endlich Altes zu entrümpeln und Unausgesprochenes anzugehen.
Denn manchmal ist das, was wie eine Katastrophe erscheint, ja auch das Sprungbrett zu etwas ganz wunderbarem... 


Alles Gute bei dieser Reise wünscht Ihnen herzlich

Ihre R.


Sie wünschen sich mehr Action im Leben..

... dann lesen Sie 
"Anna im blutroten Kleid" von Kendare Blake





Der 17-jährige Cas Lowood hat eine dunkle Berufung: Er ist ein Geisterjäger. Mit seiner Mutter zieht er quer durchs Land, immer auf der Suche nach den ruhelosen Seelen, die oft schon seit Jahrzehnten die Lebenden in Angst und Schrecken versetzen bis Cas ihrem Treiben ein Ende bereitet.  

Sie ist jung, sie ist wunderschön - und sie sinnt auf Rache, seit sie auf dem Weg zu einem Schulball ermordet wurde. Anna im blutroten Kleid verbreitet Angst und Schrecken in der Kleinstadt Thunder Bay. Man munkelt, dass sie am spurlosen Verschwinden von 27 Jugendlichen die Schuld trägt. Doch niemand wagt sich ihr in den Weg zu stellen. 


Als die beiden aufeinandertreffen...  ach, lesen Sie selbst! Dieses Buch ist an Coolness kaum zu überbieten!



Höchst angenehmen Nervenkitzel bei der Lektüre wünscht Ihnen herzlich


Ihre R.










Freitag, 7. März 2014

Um computersüchtige Teenager zum Lesen zu verführen...

...kaufen Sie ihnen


 In einer Schule wird ein Computerspiel herumgereicht: Erebos. Als Raubkopie geht es von Hand zu Hand und wer es spielt, kommt nicht mehr davon los. Jeder hat nur eine Chance, Erebos zu spielen. Er darf mit niemandem darüber reden und muss immer allein spielen. Und - wer gegen die Spielregeln verstößt oder seine Aufgaben nicht erfüllt, fliegt raus und kann das Spiel auch nicht mehr starten. Merkwürdig ist, dass die Aufgaben, die Erebos stellt, nicht in der Welt von Erebos, sondern in der Wirklichkeit ausgeführt werden müssen. Die Fiktion des Spiels und die Realität verschwimmen auf irritierende Weise. Auch Nick ist süchtig nach Erebos, bis das Spiel ihm befiehlt, einen Menschen umzubringen. Natürlich führt er diesen Auftrag nicht aus und wird prompt vom Spiel ausgeschlossen. Als auch noch sein bester Freund Jamie schwer verunglückt, ahnt Nick, daß Erebos mehr ist als nur ein Computerspiel!


Ich selbst bin gar kein großer Fan von Computerspielen und dachte erst "gähn..." ABER: Ursula Poznanski schreibt so wahnsinnig spannend, daß ich mich gar nicht entscheiden konnte, was ich spannender fand: Die Szenen innerhalb des Spiels (in einer fantastischen Welt voller unheimlicher Kreaturen) oder außerhalb des Spiels in der realen Welt, die mehr und mehr zum Krimischauplatz wird. 
Das Thema Computerspielsucht wird so nebenbei und angenehmerweise gänzlich ohne erhobenen Zeigefinger eingebracht.
Ganz nah am Lebensgefühl der Jugendlichen ist dieses Buch und zu Recht mit dem Jugendliteraturpreis ausgezeichnet, aber auch für Erwachsene absolut spannend. Zahlreiche Rückmeldungen begeisterter jugendlicher Leser mit der Frage nach ähnlich spannenden Büchern haben den Erfolg bewiesen und freuen mich als Buchhändlerin natürlich sehr. 

Und wenn Ihr Kind es verschlungen hat, lesen Sie es selbst! Dann haben Sie auch noch ein tolles Gesprächsthema. Viel Spaß und Nervenkitzel wünscht Ihnen herzlich

Ihre R.

Montag, 25. November 2013

Ihr Leben sieht gerade nicht besonders rosig aus?

lesen Sie  "Für jede Lösung ein Problem" von Kerstin Gier.



 Gerri schreibt Abschiedsbriefe an alle, die sie kennt, und sie geht nicht gerade zimperlich mit der Wahrheit um. Nur dummerweise klappt es dann nicht mit den Schlaftabletten und dem Wodka - und Gerris Leben wird von einem Tag auf den anderen so richtig spannend. Denn es ist nicht einfach, mit seinen Mitmenschen klarzukommen, wenn sie wissen, was man wirklich von ihnen hält! Lach-Therapie für alle Schwarzseher - oder wenn das Leben es mal wieder nicht so gut mit einem meint ...

Ich gebe es zu, ich habe dieses Buch bereits mehrfach gelesen (das tue ich übrigens immer wieder - warum nicht zu bewährten Mitteln greifen, wenn sie wirken) und jedes Mal habe ich mich schlapp gelacht. Ein etwas makabres Thema umwerfend lustig umgesetzt; das ist teilweise ein bisschen böse, größtenteils aber sehr liebevoll. Und: Alles wird gut! Ganz wie im richtigen Leben ändern sich die Lebensumstände der Protagonistin, die so hoffnungslos erschienen, plötzlich wieder, nicht zuletzt deshalb, weil sie mit schonungsloser Ehrlichkeit ins Geschehen eingreift. Ich habe verschiedene Lieblingsszenen in diesem Buch, auf die ich mich jedesmal freue, wenn ich es noch mal lese und die ich gelegentlich zitiere.

Und hier noch ein schönes Mantra, es stammt nicht aus dem Buch, ist aber immer wieder hilfreich, wenn alles gerade so richtig schlecht läuft:
"Am Ende wird alles gut sein. Wenn es nicht gut ist, ist es nicht das Ende."

Halten Sie durch!
Ihre R. 

Dienstag, 23. Juli 2013

Zombies machen Ihnen (keine) Angst..

...und Sie lieben es, zu stricken?
Dann ist das hier genau das Richtige:


"Erweitern Sie die Legion der Untoten!
Zaubern Sie eine Aufstellung unwiderstehlich gruseliger Zombies aus einer bestrickend breiten Auswahl wolliger Körperteile."


Die niedlichen kleinen herausnehmbaren Gehirne, Gedärme und per Klettverschluss oder Druckknopf abreißbaren Körperteile der wolligen Schreckensgestalten sorgen für stundenlangen Spiel- und Kombinationsspaß. Zum Gruseln, Kuscheln und Liebhaben!

Viel Spaß damit!

Ihre R.

Montag, 15. Juli 2013

Sie sind verwitwet/getrennt/geschieden... dann lesen Sie






Eigentlich wollte Marita nur schnell den Gummibaum in der neuen Wohnung deponieren. Warum da auf einmal eine völlig fremde Frau steht und ihr das Herz ausschüttet, ist ihr völlig schleierhaft. Schließlich hat sie, die mit Anfang fünfzig noch einmal ganz von vorne anfangen muss, genug eigene Probleme. Dass ihre Vormieterin Lebensberaterin war, fluchtartig das Land verlassen und Marita ihre Klienten vererbt hat, kann sie ja nicht ahnen. Macht aber auch nichts. Denn Marita erweist sich als Naturtalent, wenn es darum geht, das Leben anderer wieder geradezurücken.

Bissig, charmant und lebensklug - mit Herz und Humor meistert Marita die unerwarteten Situationen ihres neuen Single-Lebens. Die Trauer über den Verlust des geliebten Mannes schwingt immer mit, dennoch ist sie fest entschlossen, neu zu beginnen und man folgt ihr dabei gerne - Schritt für Schritt in ein neues Leben!

Viel Spaß beim Lesen!

Herzlich, Ihre R. 

Dienstag, 4. Juni 2013

Sie fühlen sich von Ihrem Umfeld nicht ernst genommen?

lesen Sie


 

"Eine wunderbare Geschichte vom Fortgehen und vom Ankommen und vom großen Wagnis der Liebe.
Wie jedes Jahr gewinnt Ewald Fricker auch beim diesjährigen Sommerfest der Allgäuer Kiesgrube, in der er arbeitet, den Pokal im Wettplanieren. In Ratzisried hält man ihn für einen Deppen, doch Ewalds großer Traum ist es, an der Deutschen Meisterschaft im Präzisions-Planieren an der Ostsee teilzunehmen. Dieser Traum platzt, als Kiesgrubenchef Karl Zwerger der Belegschaft mitteilt, dass er in Insolvenz gehen muss. Nur seine Disponentin und Geliebte Rita weiht er ein, dass die Pleite vorgetäuscht ist: Zwerger hat das Geld beiseite geschafft, um mit Rita ein neues Leben zu beginnen. Kurzerhand fährt Ewald nachts heimlich vom Hof, in Richtung Norden. Am nächsten Morgen fehlt die Planierraupe, und Zwerger schickt Rita mit seinem Porsche los, um ihn und die Raupe wieder herbeizuschaffen. Bald stößt Rita auf Ewalds Spur, doch es gelingt ihm immer wieder, Rita ein Schnippchen zu schlagen und schon befinden sich die beiden auf einer Reise, die sie nicht nur an die Ostsee führt, sondern auch mitten ins Herz ihrer Sehnsüchte und Träume ...

Schön schräge Charaktere, Situationskomik und eine große Prise Herzenswärme (und ein großartiger Schluss) machen dieses Buch als literarische Selbstmedikation bei Symptomen von Nicht-Ernstgenommen-Werden unverzichtbar. Der Planierraupenfahrer Ewald, von den Durchschnitts-Dorfbürgern verspottet, lebt seinen Traum und hat eine große innere Weisheit, die nur nicht auf den ersten Blick zu erkennen ist.
Ein spaßiger Roadtrip mit höchst emotionalen Momenten, einfach ein tolles Buch!

Viel Spaß beim Lesen,

ihre R.

Samstag, 1. Juni 2013

"Ich las schon lang....

            ... Seit dieser Nachmittag,
mit Regen rauschend, an den Fenstern lag."
                                                                                        R.M.Rilke





Der Großmeister der Worte, mein liebster Dichter. Seine Lyrik ist traumschön, absolut magisch!
Und wer lieber hört statt selbst zu lesen, kann sich vom "Rilke-Projekt" verzaubern lassen:


"Das Rilke-Projekt: 12 große Künstler unserer Zeit - Pop- und Rocklegenden wie Xavier Naidoo und Peter Maffay, Filmstars wie Mario Adorf und Ben Becker, große Sängerinnen wie Montserrat Caballé und Nina Hagen - haben sich zusammengefunden, um die einzigartige Idee des Komponistenduos Schönherz & Fleer gemeinsam zu verwirklichen. Dank ganz persönlicher Interpretationen der schönsten Gedichte von Rainer Maria Rilke, gesungen und gesprochen zu neu komponierter, einfühlsamer Musik, entstand ein ergreifendes Album - eine poetische Reise, die uns aus dem Alltag fortführt - bis an alle Sterne."

 

Mittwoch, 29. Mai 2013

Buchhändler und ihre Kunden

Dieses grossartige Video trifft es genau auf den Punkt:

David Nathan und Simon Jäger / Prima Vista Lesung vom 26.1.2012 in Hannover


An dieser Stelle könnte ich ebenfalls stundenlang aus dem Nähkästchen plaudern, denn was man im Kundengespräch so zu hören bekommt, oszilliert oft zwischen umwerfender Komik und leiser Tragik.
(Demnächst kommt hier mal eine Rubrik "gesucht-gefunden" rein.)
Hier jetzt erst mal nur ein paar
Beispiele:

"Sind sie hier Frollein?"

"Wo haben Sie denn hier die Miederwaren?"

"Sagense ma, hattn der Harry Potter schomma wieda wat Neues geschrieben?"



viel Spaß,
ihre R.

Freitag, 10. Mai 2013

Subversive Bibliothekare und andere Geschichten

Subversive Librarian Mug
In diese Tasse hab ich mich sofort verliebt
...und hier kann man sie kaufen:
http://www.cafepress.de/+mug,52993571

Normalerweise will ich hier ja nur BÜCHER empfehlen, aber da musste ich mal eine Ausnahme machen. Ist das Zitat nicht einfach  großartig? Und so passend für Buchhändlers Lieblings-Heißgetränk....

Übrigens könnte es durchaus auch von Sir Terry Pratchett stammen. Der Bibliothekar der Unsichtbaren Universität in seinen wundervollen "Scheibenwelt"-Romanen fällt absolut in diese Kategorie, womit wir wieder bei einer Buchempfehlung wären:



Die Scheibenwelt gerät in größte Gefahr, als der junge Münze, achter Sohn eines Magiers, den Vorsitz an der Unsichtbaren Universität an sich reißt. Der Zauberhut, magisches Relikt und Zierde des Erzkanzlers, muss vor dem neuen Herrscher in Sicherheit gebracht werden. Doch ausgerechnet der tolpatschige Rincewind wird für dieses Vorhaben auserwählt. Und gemeinsam mit der schönen Barbarenfriseuse Conina schlittert er in ein haarsträubendes Abenteuer ...

Terry Pratchett, geb. 1948, fand im zarten Alter von 13 Jahren den ersten Käufer für eine seiner Geschichten. Heute zählt der Mann mit dem großen schwarzen Schlapphut zu den erfolgreichsten Autoren Großbritanniens und ist einer der populärsten Fantasy-Autoren der Welt. Dabei ist er zweifellos der Autor mit dem skurrilsten ehemaligen Beruf: Er war jahrelang Pressesprecher für fünf Atomkraftwerke beim Central Electricity Generating Board. Nach eigener Auskunft hat er nur deshalb noch kein Buch darüber geschrieben, weil es ihm ja doch keiner glauben würde. Seinen Sinn für Realsatire hat der schrille Job jedenfalls geschärft. Seine Werke sind in 37 Sprachen übersetzt. Für seine Verdienste um die englische Literatur wurde ihm sogar die Ritterwürde verliehen. 
 "Terry Pratchett ist Moralist, Philosoph und Humanist, kurz: der Dickens des 20. Jahrhunderts." Mail on Sunday

Womit wir an dem Punkt wären, warum ich so ein großer Fan der Scheibenwelt-Romane bin:
Man kann sie auf verschiedene Arten lesen: Als bunte, wilde Abenteuer, als Fantasy, Satire oder als zutiefst menschliche, weise Abhandlungen über die großen Themen des Lebens, denn in jedem seiner Bücher geht es um ein anderes Kernthema.

Eine Reihenfolge der Scheibenweltromane gibt es nicht direkt.
Hilfreich fand ich auf folgender Seite den Punkt "Klassifizierungen und Lesereihenfolge"
https://de.wikipedia.org/wiki/Scheibenwelt-Romane


Mein Lieblingscharakter ist TOD, der in Großbuchstaben spricht und, nachdem er es mit Knochenpferden (die ständig auseinanderfielen) und Feuerhengsten (die dazu neigten, ihre Streu in Brand zu setzen und dann verlegen in der Glut zu stehen) versucht hatte, nun ein Pferd namens Binky reitet, wenn er mit der Sense unterwegs ist.
Hierzu noch ein Lesetipp, einer meiner absoluten Favoriten:

 

Bevor der Tod in seinen wohlverdienten Urlaub aufbricht, stellt er den jungen Lehrling Mort als Vertreter ein. Mort hat alle Hände voll zu tun: Überall auf der Scheibenwelt ist seine Sense gefragt, und es gehört zum guten Ton, dass Könige, Zauberer und andere wichtige Persönlichkeiten vor deren Ableben persönlich besucht werden. Doch dann trifft Mort auf eine junge Prinzessin, die Opfer eines Attentats werden soll. Mort rettet sie und bringt damit nicht nur Tods Plan, sondern das gesamte Gefüge der Scheibenwelt durcheinander.

Ganz besonders viel Spaß beim Lesen wünscht Ihnen
  Ihre R.

Mittwoch, 3. April 2013

Die kleinen Freuden der Buchhändlerinnen (Teil 2)

Zeitreisen sind möglich! Heute, am 3.4.2013, fand ich den Beweis. Bei uns im Regal steht tatsächlich ein Krimi, in dessen Impressum vermerkt ist: Taschenbuchausgabe April 2014.

Mittwoch, 13. März 2013

UNBEDINGT LESEN!!! Hilft gegen fast jede Art seelischen Unbehagens.





Sie wollte eigentlich bloß finanziell ein bisschen unabhängiger sein. Mehr dürfen, weniger müssen. Deshalb hat Meike Winnemuth, 52, erfolgreiche Journalistin, überhaupt nur bei "Wer wird Millionär?" mitgemacht. Zu ihrer Verblüffung räumt sie groß ab: 500 000 Euro. Und nun? Einfach weitermachen wie bisher? Sie entscheidet sich, ein Jahr frei zu nehmen und um die Welt zu reisen. Doch was passiert, wenn man wirklich alles darf? Weiß man dann, was man will? Wie ist es, wenn man das Leben führt, von dem alle träumen? Meike Winnemuth erzählt von einer unglaublichen Reise in 12 Städte auf allen Kontinenten: Sydney, Buenos Aires, Mumbai, Shanghai, Honolulu, San Francisco, London, Kopenhagen, Barcelona, Tel Aviv, Addis Abeba, Havanna. Vor allem aber erzählt sie davon, was die 12 Monate und 12 Städte mit ihr gemacht haben und dass man definitiv keine halbe Million braucht, um glücklich zu werden, sondern etwas ganz anderes.


Was für ein großartiges, wunderbares Buch! Ich bin Buchhändlerin, lese dementsprechend viel und war selten von der ersten Seite an so gepackt. Der Schreibstil, die Sprache und die Sichtweise auf die Dinge sind einfach fantastisch. Ich kriege mich gerade gar nicht mehr ein vor Begeisterung. Dazu kommt, dass ich vor Jahren in Sydney war und auch ganz verliebt in die Stadt und so hat die Autorin mich natürlich sofort gehabt, schon mit dem ersten Kapitel.
Aber vor allem, dass es weit mehr ist als "nur" eine Reisebeschreibung - am liebsten möchte ich es auch in der Lebenshilfe-Abteilung, bei der Belletristik, bei den Frauenromanen - ach eigentlich überall im Laden präsentieren. Ich hoffe, daß dieses Buch ganz ganz viele begeisterte Leser findet und werde mein Möglichstes tun, dazu beizutragen. Als "literarisches Hausmittel" ist es einfach perfekt: Gestern fühlte ich mich so krank - noch Erkältung oder schon Heuschnupfen, was auch immer- und blieb vor der Heimfahrt (Ziel Couch oder Bett) noch im Auto sitzen um mich auszuruhen und ein bisschen zu lesen. Nach einer Stunde Lektüre war ich so erfrischt, gestärkt und motiviert, dass ich doch noch zum Tanzkurs gefahren bin. Am Abend ging es mir dann wieder ziemlich gut und heute bin ich gesund. 


Nebenwirkungsfrei ist die Lektüre nicht. Bei Fernweh kommt es zu einer Erstverschlimmerung! Aber wie viel Glückshormone ausgeschüttet werden. Vor allem wenn sie sagt: "Ich hätte das Geld gar nicht gebraucht, ich hätte diese Reise jederzeit machen können."

Viel Spaß beim Lesen,

Ihre R.

Donnerstag, 31. Januar 2013

Wenn Schokolade nicht mehr hilft...

lesen Sie
die "Jahreszeiten"-Reihe von Nora Roberts




Die Freundinnen Mac, Parker, Laurel und Emma betreiben eine erfolgreiche Hochzeitsagentur. Sie leben und arbeiten mit den drei wichtigsten Menschen in ihrem Leben - wozu brauchen sie da noch einen Mann? Doch als Mac den charmanten und intelligenten Carter trifft, gerät ihr so gut ausbalanciertes Leben ins Wanken. Gibt es die große und ewige Liebe wirklich?

Es geht um starke Frauen, enge Freundschaft und wahre Liebe.
Außerdem um Torten, schöne Kleider, wundervolle Dekorationen in einem traumhaften Ambiente - und dann laufen auch noch haufenweise schöne Männer durch die Szenerie. Was will Frau mehr?
Diese Reihe zu lesen ist eigentlich ein bisschen wie Süßigkeiten essen: relativ gehaltlos, macht aber einfach glücklich. Der Vorteil gegenüber Schokolade: Die Lektüre hat null Kalorien, die Wirkung hält wesentlich länger an als bei einer Schachtel Pralinen und wärmt definitiv das Herz. Teilweise sind die Dialoge echt witzig. 

Hier eine kurze Leseprobe
(die mich zum Lachen brachte und dazu bewogen hat, mit der Lektüre der Reihe zu beginnen):

Im Alter von acht Jahren war Mackensie Elliot bereits vierzehnmal verheiratet gewesen. Sie hatte ihre drei besten Freundinnen geheiratet, und zwar jeweils einmal als Braut und als Bräutigam, außerdem (unter dessen Protest) den Bruder ihrer besten Freundin, zwei Hunde, vier Katzen und ein Kaninchen.
Bei zahllosen weiteren Hochzeiten hatte sie als erste Brautjungfer, normale Brautjungfer, Trauzeugin oder sonstige Begleiterin des Bräutigams und als Geistliche fungiert.
Obwohl die Scheidungen stets in gegenseitigem Einvernehmen vonstattengingen, überdauerte keine der Ehen einen Nachmittag. Dieser vergängliche Aspekt der Ehe war für Mac keine Überraschung, da ihre Eltern beide bereits zwei davon hinter sich hatten - bislang.
Heiraten war nicht ihr Lieblingsspiel, doch sie war gern Priester, Pastor oder Friedensrichter. Oder, seitdem sie bei der Bar-Mizwa des Neffen der zweiten Frau ihres Vaters gewesen war, Rabbi.
Außerdem mochte sie die Törtchen, die feinen Kekse und die sprudelnde Limonade, die beim Empfang stets gereicht wurden.
Heiraten war Parkers Lieblingsspiel, und es wurde immer auf dem Anwesen der Browns mit den ausgedehnten Gärten, den hübschen Gehölzen und dem silbrigen Teich gespielt. In den kalten Wintern von Connecticut fand die Zeremonie zuweilen auch in dem großen Haus vor einem der flackernden Kaminfeuer statt.
Sie feierten schlichte Hochzeiten und pompöse. Königliche Hochzeiten, solche, die von vornherein unter einem schlechten Stern standen, weil die Liebenden zum Heiraten durchgebrannt waren, oder Themenhochzeiten, die unter dem Motto "Zirkus" oder "Piratenschiff" standen. Über alle Ideen wurde ernsthaft diskutiert und abgestimmt, und kein Motto oder Kostüm war ihnen zu ausgefallen.
Trotzdem war Mac das Heiraten nun, da sie vierzehn Hochzeiten auf dem Buckel hatte, ein bisschen leid.
Bis sie ihr Aha-Erlebnis hatte.
Zu ihrem achten Geburtstag schickte Mackensies charmanter und meist durch Abwesenheit glänzender Vater ihr eine Nikon-Kamera. Sie hatte noch nie Interesse am Fotografieren gezeigt und schob den Apparat zunächst mit den übrigen seltsamen Geschenken, die er ihr seit der Scheidung überreicht oder geschickt hatte, beiseite. Doch Macs Mutter erzählte ihrer Mutter davon, woraufhin die Großmutter über den "Nichtsnutz und Versager Geoffrey Elliot" herzog und sich darüber beklagte, wie unpassend es sei, einem kleinen Mädchen eine Erwachsenenkamera zu schenken, wo es doch mit einer Barbiepuppe viel besser dran wäre.
Da sie normalerweise prinzipiell anderer Meinung war als ihre Großmutter, wuchs Macs Interesse an der Kamera. Um Großmama zu ärgern - die gerade den Sommer über zu Besuch weilte, statt in der Seniorensiedlung in Scottsdale zu sein, wo sie Macs Ansicht nach hingehörte -, schleppte sie die Nikon mit sich herum. Sie spielte und experimentierte damit, machte Fotos von ihrem Zimmer, ihren Füßen, ihren Freundinnen. Schnappschüsse, die verschwommen und dunkel oder unscharf und verwaschen waren. Angesichts ihrer Erfolglosigkeit und der bevorstehenden Scheidung ihrer Mutter von ihrem Stiefvater begann Macs Interesse an der Kamera wieder zu schwinden. Selbst Jahre später vermochte sie nicht zu sagen, was sie dazu bewogen hatte, den Apparat an jenem schönen Sommernachmittag zum Heiratenspielen bei Parker mitzunehmen.
Sie hatten jedes Detail der traditionellen Gartenhochzeit geplant. Emmaline als Braut und Laurel als Bräutigam würden ihren Treueschwur unter der Rosenlaube sprechen. Emma würde Schleier und Schleppe aus Spitze tragen, die Parkers Mutter aus einer alten Tischdecke genäht hatte, während Harold, Parkers alternder, gutmütiger Golden Retriever, sie den Gartenweg hinunter zum Traualtar führen würde...


viel Spaß beim Lesen!
herzlich, Ihre R.

Freitag, 4. Januar 2013

Hier ein wundervoller Text von Anthony McCarten:


Jetzt neu: Das Buch

Ich habe da eine Theorie. Stellen wir uns einmal vor, ein Tüftler namens Johannes Gutenberg hätte im Jahre 1439 das iPad erfunden, und ›Das Buch‹ habe Steve Jobs sich eben erst ausgedacht, das neueste Wunderding von Apple. Statt uns Sorgen um die Zukunft des Buches zu machen, waren wir jetzt krank vor Sorge um die Zukunft des E-Books. Und hier hätten wir nun Steve Jobs, der uns davon überzeugt, dass sein neues Produkt das überlegene ist … „Ladies and Gentlemen, willkommen in Palo Alto, Kalifornien. Ich bin Steve Jobs. Wir alle wissen, es kommt immer wieder einmal ein revolutionär neues Produkt auf den Markt, und anschliessend ist nichts mehr, wie es war! Aber bevor ich davon erzähle, will ich Ihnen erst einmal eine Frage stellen: Wenn Sie eine Geschichte lesen wollen, einen Roman zum Beispiel, geht es Ihnen da nicht auf die Nerven, dass Sie dafür ein kaltes, schweres, lebloses Stück Metall in der Hand halten müssen? Eins, das dauernd aufgeladen werden muss? Mit dem Sie sich nicht in die Badewanne trauen? Und das Sie nicht, wenn Sie die Nase voll davon haben, quer durchs Zimmer schleudern können? Nun, wir bei Apple sind stolz darauf – ja wir sind regelrecht begeistert –, dass wir Ihnen heute ein revolutionäres, neuartiges Produkt anbieten können, das wir ›Das Buch‹ nennen! Und hier ist es. (Hält es in die Höhe.) Grossartig, was? ›Das Buch‹. Ist das nicht einfach schön? Und jetzt fragen Sie mich, was ist neu daran? Zuerst einmal: Es kann jedes Format haben. Jede Farbe. Jedes hat eine ganz eigene Identität. Ausserdem funktioniert es ohne Batterie. Ich wiederhole: ohne Batterie. Von jetzt an wird jeder Titel seinen unverwechselbaren Umschlag haben, seinen eigenen dreidimensionalen Raum einnehmen ja zum Teufel, Sie können sogar mit einem Stift draufschreiben, und den Stift bekommen Sie von uns kostenlos dazu. Es ist … sofort lieferbar! Und wenn Sie Ihr eigenes Exemplar bekommen, dann fühlen Sie einmal, wie das in der Hand liegt, wie das ist, wenn man es aufschlägt. Ein unglaubliches Gefühl. Und es hat sogar … seinen eigenen Geruch! Und als wäre das nicht schon genug, stellen wir Ihnen heute ein weiteres Produkt vor, wie die Welt es noch nicht gesehen hat, und nennen es ›Das Bücherregal‹ – das universelle Speichermedium (oder USM), in dem Sie Ihre Bücher aufbewahren können. Und wenn Ihre Freunde vorbeikommen, dann können sie jetzt erstmalig sofort sehen, was Sie gelesen haben! Wir sind überzeugt, das wird sogar Gespräche in Gang bringen. Sie wissen doch noch, wie das war, als man sich miteinander unterhielt? Ladies and Gentlemen, wir sind davon überzeugt: Das Buch ist das beste Medium zur Literaturvermittlung, das je erfunden wurde. Wir lieben es … und wir wissen, auch Sie werden es lieben! Ich bin Steve Jobs. Ich danke Ihnen.“

Aus dem Englischen von Manfred Allié

Dienstag, 27. November 2012

Sie träumen vom Leben im Süden?

Dann lesen Sie


"Düfte der Provence" von Ivone Lenard


Eine geistreiche, höchst vergnügliche Liebeserklärung an Frankreich. Yvone Lenard kauft in der Provence ein altes, verfallenes Haus, läßt es renovieren und nutzt es als Ferienhaus. Regelmäßig kehren Yvone und ihr Mann aus Kalifornien an diesen Ort zurück. Die Autorin schildert den ländlichen Alltag mit seinen langen, sonnigen Tagen, den betörenden Düften und dem eigenartigen Licht der legendären Landschaft. Ein Buch voller Charme und Atmosphäre, das jederzeit einen Frankreich-Urlaub ersetzen kann.


Jedes Kapitel erzählt eine bezaubernde Episode und schließt mit einem Rezept, (meist ist es eins der im jeweiligen Kapitel zubereiteten Gerichte) , das in mir den Impuls weckt, sofort auf den Markt zu eilen und frische Zutaten zu holen, um es nachzukochen.

Leider ist das Buch nicht mehr über den Buchhandel lieferbar, manchmal bekommt man es aber noch antiquarisch, zum Beispiel über diesen Link:
Viel Spaß beim Lesen. Und beim Kochen, Genießen und Träumen...

Ihre R.

Mittwoch, 7. November 2012

Sie fühlen sich uncool?

Dann lesen Sie (vielleicht zusammen mit Ihren Kindern)



"Der Tag an dem ich cool wurde" von Juma Kliebenstein

Martin und Karli wären gern genauso cool wie Lukas und seine 'FabFive'. Doch die machen den beiden das Leben mit Streichen und anderen Gemeinheiten schwer. Martin und Karlis Racheplan geht gründlich daneben und die Jungen müssen zur Strafe mit Martins Papa und Opa auf den Campingplatz fahren. Statt Opas Pfadfinderaufgaben zu erledigen, versuchen sie, ihre eigene 'So werde ich cool -Liste' abzuarbeiten. Und das klappt besser als gedacht, vor allem, als sie Luna und Stella kennenlernen, echte Rockmusik machen und schließlich sogar das große Geheimnis vom ultracoolen Lukas lüften!

Wenn die Kinder noch klein sind, wäre alternativ folgendes Bilderbuch zu empfehlen:



"Ab heute sind wir cool" von Susann Opel-Götz

 Leo und Mug beschließen, ab jetzt cool zu sein. Wie das geht? Das weiß doch jeder! Sonnenbrille auf die Nase, laute Musik, dass die Wände wackeln, Gruselfilme anschauen und so lange aufbleiben wie man will. Als Haustiere halten coole Jungs sich natürlich Würgespinnen oder Giftratten und beim Essen Rülpsen und Pupsen ist Pflicht. Doch wohin sollen dann ihr Hund und ihre Katze? Und eigentlich sehen die beiden doch am liebsten Kinderfilme! Eins ist Leo und Mug bald klar: Coolsein ist ganz schön anstrengend! 
Dieses Bilderbuch ist auch für Erwachsene ein großer Spaß!

Ich liebe beide Bücher! Und ich pfeife auf Coolness...
herzlich,
Ihre R.

Aus dem Leben der Buchhändlerinnen...

Buchhändlerinnen werden mit allen nur denkbaren Arten von Zetteln konfrontiert. Häufig sind sie ganz klein zusammengefaltet und werden wortlos überreicht - nein, keine Liebesschwüre: Nachdem man sie mühselig auseinandergefaltet hat, erfährt man mehr über den Buchwunsch des stummen Kunden. Manche dieser Zettel haben weite Reisen in Taschen hinter sich und teilten sich ihren Aufenthaltsort mit Dingen undefinierbarer Konsistenz. Manche werden schnell noch mal vors Gesicht gehalten, weil dem Kunden ein spontanes Niesen entfährt. Manche werden vom Kunden selbst entfaltet - mit eingespeicheltem Finger, das liebe ich ganz besonders. (Am liebsten würde ich dann das bestellte Buch auch kurz anlecken, bevor ich es überreiche...)
Die Litanei ließe sich beliebig fortführen, aber um zur Sache zu kommen: Heute fand ich einen handgeschriebenen, karierten Zettel, der in Kassennähe offensichtlich verloren wurde.
Übertitelt war er mit

"Englischhausaufgaben"

Und so lautete der Text:

"I think vidio games are not dangerous because it make funny to play and it is save. But vidio games where you kill people it is for me quite dangerous."

Leider kann ich die Schrift nicht im Original wiedergeben. (Ich sammle solche Zettel, freute mich sehr und hoffe inständig, dass der Verfasser in der Schule durch den Verlust nicht in Schwierigkeiten gerät.)
Im Vergleich zu "Vidio"-Spielen ist Lesen doch wesentlich risikofreier: Es gefährdet höchstens die Dummheit.


Dienstag, 6. November 2012

Die Dunkelheit schlägt Ihnen aufs Gemüt?

lesen Sie



"Das Graveyard Buch" von Neil Gaiman

Nobody Owens ist noch ein Baby, trotzdem entkommt er als einziger aus seiner Familie einem brutalen Mörder. Zuflucht findet er ausgerechnet auf einem Friedhof, die Geister und Untoten nehmen ihn bei sich auf und ziehen ihn groß. Doch der Feind wartet auf den Tag, an dem Nobody zu den Lebenden zurückkehren wird.

Díe Rezensenten sind sich uneinig: Kinderbuch oder definitiv kein Kinderbuch, spannend oder langweilig, Tiefgang oder nicht...  Klar, wer Horror erwartet, wird enttäuscht sein. Es gibt zwar gruselige Passagen, aber diese Geschichte lässt sich nicht so leicht kategorisieren. Mich hat das Buch tief beeindruckt, gerade weil so vieles zwischen den Zeilen mitschwingt. Gaiman ist ein magischer Erzähler und macht uns die Wesen der Nacht und die Toten zu Freunden. Nach der Lektüre sind Regen und Dunkelheit plötzlich behaglich und Sie wünschen sich fast, daß freundliche Geister aus dem Nebel auftauchen, so behütet ist Nobodys Leben auf dem Friedhof, trotz aller Gefahren.

Viel Spaß beim Lesen,
Ihre R.

Freitag, 2. November 2012

Sie sehnen sich nach dem Sommer, nach Weite und Licht...

dann lesen Sie

 

"Deine Juliet" von Mary Ann Shaffer

London in den späten vierziger Jahren: Die Schriftstellerin Juliet erhält einen erstaunlichen Brief. Absender ist Dawsey Adams, ein Bauer von der Kanalinsel Guernsey. Er hat antiquarisch ein Buch erworben, das zuvor ihr gehörte. Zwischen ihnen entspinnt sich ein Briefwechsel, durch den Juliet von der Existenz eines literarischen Clubs auf Guernsey erfährt. Sie beschließt, auf die Insel zu reisen. Dort stößt sie auf die Geschichte von Elizabeth und deren großer Liebe zu einem deutschen Offizier. Und sie lernt  Dawsey kennen

Ein großartiger Briefroman! Ich ziehe meinen Hut vor der Autorin, die es schafft, nur in Form von Briefen eine Geschichte zu erschaffen, die immer größer, immer weiter wird, obwohl sie doch hauptsächlich auf einer Insel spielt. Hinreißende Charaktere! Im Anschluß an die Lektüre möchte man sofort eine Reise zu den Kanalinseln buchen.

Bis bald,

Ihre R.

gegen fieses Wetter...

...kuscheln Sie sich Zuhause ein, unter einer flauschigen Decke und mit wahlweise Tee, heißer Schokolade (oder in besonders schweren Fällen einer Schachtel Pralinen) und lesen Sie:



"Der Klosterwald" von Petra Oelker

Skandal in der schläfrigen Kleinstadt Möldenburg: Der beliebte Arzt Dr. Mellert erschießt sich im Klosterwald. Die Gemüter beruhigen sich aber bald, sehr zur Erleichterung der neuen Äbtissin des evangelischen Klosters, Felicitas Stern. Doch dann wird noch eine Leiche gefunden, und diesmal ist es eindeutig Mord. Die Polizei tappt im Dunkeln. So macht sich die Äbtissin auf die Suche nach dem Täter.


Eigentlich mag ich keine Krimis, aber dieser hier besticht durch seine wunderbar herbstliche Atmosphäre und eine überaus sympathische Ermittlerin."Cosy Crime" ist der Fachbegriff für diese Art von Krimi und das trifft es genau, denn wenn Sie beim Lesen gelegentlich aufschauen und zum Fenster blicken, werden Sie erstaunt sein, wenn es vielleicht nicht stürmt und regnet, so sehr taucht man ein in die Welt der Äbtissin in der Lüneburger Heide. Nervenzerfetzende Spannung finden Sie hier nicht, aber das ist auch gut so! Schließlich wird es ja wahrscheinlich irgendwann aufhören zu regnen und vielleicht möchten Sie dann durch herbstliche Wälder spazieren ohne sich zu gruseln.

Viel Spaß beim Lesen!
Ihre R.


Mittwoch, 31. Oktober 2012

Über das Lesen:

Bücher können so vieles sein, Lehrer, Freunde, Flucht aus der unerträglichen Banalität des Alltags. Oder eine Art neue Brille die einen in ebenjener Banalität plötzlich ganz unerwartet viele Farben entdecken läßt.Manche Bücher können einen dazu bringen,das eigene Umfeld mit freundlicheren Augen zu betrachten und in den ganzen schrägen Vögeln da draußen das Liebenswerte zu sehen.
In meinem Beruf liebe ich am meisten die Momente wenn ich durch Gänsehaut am ganzen Körper merke, daß ich einem Kunden gerade das für ihn absolut perfekte Buch empfohlen habe.
Einmal, auf der Heimfahrt im Auto, stand hinter mir an der Ampel ein Auto mit einem lesenden Mädchen auf dem Beifahrersitz, die durch nichts, aber auch gar nichts- weder die auf es einredende Mutter noch die auf dem Rücksitz offensichtlich lautstark zappelnde Horde- von der Lektüre abzubringen war. Umgeben von einer Blase aus Stille war sie in eine andere Welt abgetaucht. Ich erkannte den Einband des Buches und wußte, daß sie es auf meine Empfehlung hin zum Geburtstag bekommen hatte. Das hat mich sehr glücklich gemacht.
Bis bald,
Ihre R.

Man hat Sie betrogen oder verlassen...

....dann lesen Sie
"Klaras Haus" von Sabine Kornbichler.
Klara Wilander vererbt den Nichten und Neffen ihres verstorbenen Mannes ein Haus auf der Nordseeinsel Pellworm. Sie hinterläßt ihnen kein Ferienhaus, sondern einen Zufluchtsort für den Fall, dass sie einmal nicht mehr weiter wissen. Was den meisten als skurrile Laune erscheint, wird schon bald für Nina, eine der Erbinnen, zur rettenden Fluchtburg.
In Klaras Haus bleibt sie jedoch nicht lange allein. Die schützenden vier Wände, die sie nur mit  der Haushälterin teilt, öffnen sich auch für Charlotte, die Frau ihres Cousins. Die Mutter von vier Kindern wird im Familienkreis als glückliche Ehefrau gepriesen, doch wie Nina hat auch sie ein Geheimnis.
Beide Frauen tasten sich vorsichtig aneinander an und stützen sich gegenseitig in der Verzweiflung, die sie in Klaras Haus geführt hat. Nina erfährt ziemlich bald, daß Charlotte schon früher in diesem Haus war. Sie hat Klara gut gekannt und erzählt Nina schließlich den Grund für Klaras Testament: Klaras Schwester, die noch leben könnte, wenn es damals einen solchen Zufluchtsort für sie gegeben hätte.


Heilsam ist nicht nur die Seeluft und die Flucht in die Einsamkeit für die Protagonistin, sondern auch die eigentlich ungewollte Gemeinschaft und damit verbundene Konfrontation mit... ja lesen Sie selbst! Tanken Sie Sonne, lassen Sie sich den Nordseewind um die Nase wehen und lassen Sie den Dingen Ihren Lauf.
Irgendwann lässt der Schmerz nach. Versprochen! Und irgenwann, auch wenn es im Augenblick undenkbar erscheint, wird sich das Leben wieder anders anfühlen; leichter, verheißungsvoller...


Gönnen Sie sich eine Auszeit!

Ihre R.

Haben Sie keine Angst vor Büchern !!! Ungelesen sind sie vollkommen ungefährlich!

mit einem Augenzwinkern,
Ihre R.

Ihr engstirniges Umfeld treibt Sie in den Wahnsinn?



Lesen Sie 

"Gute Geister" von Kathryn Stockett





Jackson, Mississippi, 1962: Die junge Skeeter ist frustriert. Nach dem Studium verbringt sie die Tage auf der elterlichen Baumwollfarm, als einzige ihrer Freundinnen ohne einen Ring am Finger. Sehr zum Missfallen der Mutter. Doch der Mann, mit dem ihre Freundinnen sie verkuppeln wollen, ist ein hochnäsiger Snob. Und dann ist auch noch ihr schwarzes Kindermädchen, bei dem sie stets Trost fand, spurlos verschwunden. Skeeter wünscht sich nur eins: Sie will weg aus dem engen Jackson und als Journalistin in New York leben. Und um diesem Ziel näher zu kommen, verbündet sie sich mit zwei Dienstmädchen, die ebenso unzufrieden sind wie sie: Aibileen zieht inzwischen das siebzehnte weiße Kind auf. Doch nach dem Tod ihres einzigen Sohnes ist etwas in ihr zerbrochen. Und Minny ist auf der Suche nach einer neuen Stelle. Sie ist bekannt für ihre Kochkünste, aber sie ist auch gefürchtet: Denn Minny trägt das Herz auf der Zunge. Und gemeinsam beschließen die drei außergewöhnlichen Frauen, gegen die Konventionen ihrer Zeit zu verstoßen und etwas zu wagen. Denn sie alle haben das Gefühl zu ersticken und wollen etwas verändern in ihrer Stadt und in ihrem eigenen Leben.
"Gute Geister" ist Kathryn Stocketts erster Roman, der dank Mundpropaganda zu einem phänomenalen Überraschungserfolg wurde.

Dieses Buch schleicht sich zuerst auf leisen Sohlen und dann mit dem ein oder anderen Knall in das Herz des Lesers. Man lacht, das Lachen bleibt einem im Hals stecken. Man weint, dann lacht man wieder. Und bis zum Ende fiebert man mit den großartigen Heldinnen dieser kleinen Stadt, die gegen unerträgliche Kleingeistigkeit kämpfen. Eine Stammkundin sagte mir nach der Lektüre: "So ein wunderbares Buch! Ich weiß gar nicht, was ich danach noch lesen soll!"

Lesen Sie selbst!
Und geben Sie Ihre Träume und Ziele niemals auf! Was wären wir ohne sie?

bis bald, 
Ihre R. 

Dienstag, 30. Oktober 2012

Der Duft der Bücher...

So klasse ich e-book-reader finde: Eins können sie nicht, nämlich wie altmodische Bücher aus Papier beim Umblättern so schön rascheln und schon beim Aufschlagen einen ganz besonderen Duft verströmen.  Nirgends wird dies schöner beschrieben als in folgendem Zitat aus einem großartigen Kinderbuch:

"… Früher hat der Bullerdieck nie Zeit zum Kuchenbacken gehabt. Da hat ihm nämlich ein kleiner Buchladen in Hamburg gehört. Der Laden war sehr klein und gemütlich gewesen, mit einer kuscheligen Leseecke für die Kinder. Der Bullerdieck hat seinen Laden und seine Bücher geliebt.
„Allein schon der Geruch, wenn ich am Morgen den Laden aufgeschlossen habe!“, hat er geschwärmt. „Da haben sich über Nacht der Lavendelhauch aus den französischen Liebesgedichten und die Meeresbrise aus den Reiseführern mit dem Blutgeruch der Krimis vermischt! Und der Rosenduft schluchzender Königstöchter aus dem Märchenregal, vereint mit dem Schweiß der tragischen Romanhelden, hat das Ganze abgerundet.“
Der Bullerdieck hat die Augen geschlossen und tief eingeatmet, und ich hab mich gefragt, ob er mich jetzt verarscht, oder was.
„Ich finde auch, dass neue Bücher stinken“, hab ich gesagt.
Da hat der Bullerdieck gelacht und gesagt, dass ich ein unverbesserlicher Romantiker bin
Romantiker sind Leute, die Romane mögen, glaube ich.  …"

                                                    aus „Außerirdisch ist woanders“ von Susann Opel-Götz

Dieses Buch hat mich begeistert und tief berührt. Nicht nur für Kinder absolut lesenswert! Und darum geht's:

Von einem anderen Stern? Manchmal ist das Fremde näher, als man denkt! Seit langem ist Jona davon überzeugt, dass Außerirdische unter den Erdlingen leben und dass man sie nur erkennen muss. Als dann Henri in seiner Klasse auftaucht, ist für Jona die Sache klar. Nicht nur, dass Henri merkwürdig ist, Jona ist sich auch völlig sicher, dass Henri A.L.F. ist, eine "Außerirdische Lebensform". Endlich hat Jonas einen echten Außerirdischen gefunden! Während er versucht, alles über das fremde Leben Henris zu erfahren, merkt er kaum, wie sehr ihm Henri ans Herz wächst. Und vielleicht ist so ein bester Freund ja viel wichtiger als ein Alien? Eine literarisch dicht komponierte Parabel über Freundschaft und soziale Unterschiede.


Viel Spaß beim Lesen, grüßen Sie mir Herrn Bullerdieck (und vergessen Sie nicht, zwischendurch den Duft der Seiten tief einzuatmen!)

Ihre R.

Freitag, 26. Oktober 2012

Angst vor dem Altwerden?

Lesen Sie
 

"Der Hundertjährige, der aus dem Fenster stieg und verschwand" von Jonas Jonasson

Allan Karlsson hat Geburtstag. Er wird 100 Jahre alt. Eigentlich ein Grund zu feiern. Doch während sich der Bürgermeister und die lokale Presse auf das große Spektakel vorbereiten, hat der Hundertjährige ganz andere Pläne: er verschwindet einfach und schon bald steht ganz Schweden wegen seiner Flucht auf dem Kopf. Doch mit solchen Dingen hat Allan seine Erfahrung, er hat schließlich in jungen Jahren die ganze Welt durcheinander gebracht.
Jonas Jonasson erzählt in seinem Bestseller von einer urkomischen Flucht und zugleich die irrwitzige Lebensgeschichte eines eigensinnigen Mannes, der sich zwar nicht für Politik interessiert, aber trotzdem irgendwie immer in die großen historischen Ereignisse des 20. Jahrhunderts verwickelt war.

Herrliches Seemannsgarn! Höchst unterhaltsam. Und nach der Lektüre: Ein neues Leben anfangen.

Viel Glück dabei!

Ihre R.

Wenn einfach alles schief läuft:





"Steine und Rosen" von Sabine Kornbichler

Die 35jährige Kinderkrankenschwester Katja Winter fühlt sich von aller Welt verlassen und aufs höchste ungerecht behandelt: Sie verlor ihren Job, weil unter ihrer Stationsleitung lebensgefährliche Pannen passierten, und ihr langjähriger Geliebter hat sie verlassen. Katja muss aus ihrer Wohnung ausziehen und mietet von einer alten Dame ein altes Haus, das "Haus Lieblich" - eigentlich eher gegen ihren eigenen Willen. Zwar ist die Miete lächerlich gering, doch Katja muss sich trotzdem eine Mitmieterin suchen. Es melden sich Robert Merten, ein Mann, der genauso eigenbrötlerisch zu sein scheint wie sie, und die 70jährige Margarete zur Linden, eine Freundin der alten Frau Lieblich, die angeblich nur bleiben will, bis sie einen Platz im Seniorenheim gefunden hat.
Doch natürlich kommt alles ganz anders: Plötzlich steht der kleine Paul vor der Tür, Roberts unehelicher Sohn, dessen Mutter sich mit ihrem neuen Lover ins Ausland abgesetzt hat, und Margarethe macht auch nicht den Eindruck, als ob sie vorhätte, bald auszuziehen... Margarethes Weisheit ist es unter anderem, die Katja auf den richtigen Weg bringt. Sie erkennt, dass ihre ständige Frage "Womit habe ich das verdient?" ihr nur das Leben vergällt und dass man im Leben nicht erwarten darf, für Wohlverhalten belohnt zu werden.


 Wer kennt das nicht? Alles was schief gehen kann, geht schief an bestimmten Tagen. Die Protagonistin tut sich dementsprechend auch erst mal ganz schön selber leid. Später merkt sie dann, dass aus dem ganzen Unglück  ganz schön gute neue Lebensumstände entstehen, in die sie sich, ohne den totalen Brückenabbruch hinter sich, niemals gewagt hätte.
Meine Lieblingsfigur ist die alte Dame, Margarethe. Lesen Sie selbst, dann merken Sie, dass dieses Buch auch ein Mittelchen gegen die Angst vor dem Älterwerden ist...
Und keine Sorge: Alles wird gut!
Ihre R.

Die kleinen Freuden der Buchhändlerinnen (Teil 1)

das neue Buch von Th. Sarrazin direkt neben "Shades of Grey" legen.
(Finden das wohl nur Buchhändler witzig...?)

Donnerstag, 25. Oktober 2012

Wenn Ihnen der Alltag in der modernen Welt zum Hals heraushängt:




"Taran" von Lloyd Alexander



Taran träumt von Abenteuern, doch das Leben eines Hilfsschweinehirten im Lande Prydain ist selten aufregend. Bis eines Tages das Orakelschwein Hen Wen davonläuft und Taran es einfangen will. Die Jagd durch die Wälder führt ihn weit von zu Hause fort und hinein in große Gefahren. Gemeinsam mit seinen Gefährten - der naseweisen Prinzessin Eilonwy, dem flunkernden Barden Fflewddur Fflam, dem mürrischen Zwerg Doli und einem merkwürdigen Wesen namens Gurgi - findet sich Taran mitten im Kampf gegen die Mächte des Bösen wieder, angeführt von Arawn, dem Fürsten der Finsternis. Mit einer Karte von Prydain und einem Lexikon zu Tarans Welt



Die Geschichten um Taran und seine Gefährten (hier praktischerweise alle in einem Band) wurden immer wieder neu aufgelegt. Ich kenne und schätze sie als bewährtes Mittel zur Realitätsflucht seit meiner Kindheit. Sie sind so spannend, witzig und weise erzählt, dass sie noch lange nachwirken. Man kann sie als Kinderbuch lesen oder als fantastische Abenteuergeschichte oder als spirituellen Entwicklungsroman, je nach Bedarf.  Der Urprung dieser Geschichten liegt in der walisischen Mythologie. (vgl. Wikipedia: Keltische Mythologie/Britannien, aber erst nach der Lektüre der "Taran"Geschichten, dann macht's mehr Spaß weil man erst dann die ganzen Namen kennt und liebt).

(Nach einem der Charaktere "heißt" sogar mein Auto, aber das war eigentlich Zufall.)

Viel Spaß beim Lesen und gute Reise,

Ihre R.

Hilft gegen jede Art von seelischen Mißempfindungen:





Winterdepri, Kälte, alles nervt- dieses Buch wärmt Sie von innen.
  In diesem hinreißenden Roman reisen Sie mit herrlich schrägen Charakteren nach Portugal und nach Frankreich, in die Touraine. Und alles wird gut.

INHALT:
Ein Landhaus in Frankreich! Eine Pause vom Beruf! Eine neue Liebe! Was wie ein Traum klingt, wird für Claire Sandmann, Kunstlehrerin und Heldin dieses Romans, schließlich Wirklichkeit. Aber bitte kein Neid: In den Schoß fällt es ihr nicht ... Claire hat die Nase voll von ihrem Alltag: verzogene Schüler, verdrossene Kollegen und eine mittelschwere Sinnkrise. Da kommt die Einladung ihrer weisen alten Malerfreundin gerade recht, den Sommer mit ihr in der französischen Touraine zu verbringen. Dort warten ein Haus, ein herrliches Naturidyll und fast nur liebenswerte Menschen - bis auf jenen rätselhaften Tierarzt, der nur Hunde an sich heranzulassen scheint. Ehe Claire es sich versieht, befindet sie sich in Gefühlswirren, gegen die ihr Bonner Alltagschaos ein Klacks ist. Und dann taucht plötzlich eine gute Bekannte in Frankreich auf - zwei Kinder im Schlepptau, einen rachsüchtigen Kriminellen im Nacken und Todesangst im Blick...


Glauben Sie mir, es lohnt sich! Auch die anderen Bücher der Autorin sind hervorragend. Ihre Figuren sind die Art von Charakteren, die sofort zu lieben Freunden werden, von denen der Abschied schwer fällt, wenn das Buch zuende ist und die man bei jedem erneuten Lesen noch mehr ins Herz schließt. Die Lektüre dieser Bücher brachte mich überhaupt auf die Idee mit der "literarischen Hausapotheke", also ist dieser Blog eigentlich Frau Vogeley gewidmet.
Hier noch der Link zur Homepage der Autorin:
http://www.christine-vogeley.de/

Viel Spaß beim Lesen!
Ihre R.